Am 1. Januar 1950 vertraute ein Eiderstedter Landwirt seinem Tagebuch an:
So haben wir denn nun die erste Hälfte dieses Jahrhunderts hinter uns. Es brachte viele Abwechslungen, besonders für Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit: 18 Jahre Kaiserreich (Fahne: „Schwarz – weiß – rot“), 15 Jahre Republik (Fahne: „Schwarz – rot – gold“), 12 Jahre Diktatur (Fahne: „Rot mit Hakenkreuz“), drei Jahre „Trizonesien“ unter der Militärregierung der Alliierten, reichlich 1 Jahr Bundesregierung in Bonn und – was die Hauptsache ist – eine neue Fahne: wieder „Schwarz – rot – gold“.
Um die Mitte des 20. Jahrhunderts hatte die Landschaft Eiderstedt große Umbrüche zu durchstehen: Bedingungslose Kapitulation des 3. Reiches, britische Militärverwaltung und allmählicher Übergang zur demokratischen Regierungsform; Hunderttausende deutscher Soldaten werden an der Westküste interniert, hinzu kommen die vielen Flüchtlinge und Vertriebenen aus den verlorenen deutschen Ostgebieten, die nun auch in Eiderstedt ansässig werden sollen. Hiergegen formiert sich mit der neu-dänischen Bewegung eine starke Protestlergruppe.
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